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Das Weihnachtsfeuer

Madeiro de Natal
Foto: CM-Penamacor
Das Weihnachtsfeuer

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Im Landesinnern werden in der Nacht des 24. Dezember vielerorts die sogenannten Weihnachtsfeuer angezündet. Vor allem in den Gebieten von Trás-os-Montes bis zum Alto Alentejo, zu denen die Bezirke Bragança, Guarda, Castelo Branco und Portalegre gehören, ist dieser Brauch weit verbreitet.

Das Entzünden des Weihnachtsfeuers ist ein Gemeinschaftsbrauch, durch den das normalerweise im privaten Kreis stattfindende Zusammensitzen am Kamin symbolisiert wird und der den Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft stärkt. Dafür wird auf dem Kirchplatz oder an anderer Stelle, an der sich die Gemeindemitglieder nach der Mitternachtsmesse treffen, ein großer Holzstoß aufgeschichtet, der fast so hoch ist wie die Kirche und die ganze Nacht über brennt. Die nach dem Erlöschen verbliebenen Holzreste werden aufbewahrt und dienen den Winter über als Heizmaterial.

Vor dem Entzünden des Feuers kommen das Sammeln des Holzes und der Transport ins Dorf, die ebenfalls nach bestimmten Traditionen ablaufen, die von Region zu Region unterschiedich sind. In einigen Orten werden die Holzscheite oder Baumklötze für das Weihnachtsfeuer gleich zu Beginn des Winters, wenn Feuerholz gesammelt wird, beiseite gelegt. In anderen Ortschaften schließt sich eine Gruppe zusammen, die das Holz speziell für diesen Zweck sammelt. Dies kann am 8. Dezember (Mariä Empfängnis), einige Tage vor Weihnachten oder am Vortag geschehen, damit bis zum Abend noch alles vorbereitet werden kann. Das Holz kann auch gespendet oder aber gestohlen werden. Dies ändert zwar grundsätzlich nichts am Arbeitsablauf, wohl aber an der Art und Weise, wie das Holz ins Dorf gelangt. Handelt es sich um ein Geschenk, wird ein prunkvolles Fest gefeiert, bei dem der edle Spender Wein ausgibt. Wurde das Holz gestohlen, lädt man das Diebesgut im Morgengrauen ab und wartet erst einmal auf die Protestreaktionen des Besitzers.

In einigen Orten im Bezirk Castelo Branco weist der Brauch ein paar Besonderheiten auf, die im Laufe der Zeit zur Tradition geworden sind. Hier übernahmen zunächst nur Junggesellen und Wehrpflichtige die Aufgabe des Holzsammelns. Veränderte Alltagsgewohnheiten haben ebenso wie der Rückgang der Einwohnerzahlen durch Emmigration und Kolonialkriege allerdings dazu geführt, dass schließlich auch die verheirateten Männer mithalfen.

Das Holz wird am Vorabend des Weihnachtstages oder am Sonntag davor geschlagen und in den Ort transportiert. Die Bewohner des Dorfes erwarten die Ankunft der Gruppe, die vom Läuten der Kirchenglocken angekündigt wird. Nicht selten wird das freudige Ereignis von Musik und Gesängen begleitet. Um Mitternacht, wenn die Messe beginnt, wird auch das Weihnachtsfeuer angezündet.



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