Reserva Natural do Estuário do Tejo
Geschützte Gebiete
Von seiner Quelle in der Serra de Albaracin in Spanien bis zur Mündung in der Nähe von Lissabon legt der Tejo 1.100 km zurück. Er ist der längst Fluss, der durch Portugal fließt.
Sein Mündungsgebiet vor den Ostteilen der Stadt Lissabon ist so breit, dass man es auch als “Mar da Palha”, Strohmeer, bezeichnet. Das nördlich von Alcochete gelegene Naturschutzgebiet ist das größte Feuchtgebiet Portugals und zählt zu den zehn bedeutendsten Feuchtgebieten Europas. Als Naturschutzgebiet wurde es ausgewiesen, um die Seezugvögel zu schützen, die hier Station machen. Während der Vogelflugzeit rasten mehr als 120.000 Vögel im Mündungsgebiet, vor allem Säbelschnäbler; über 20% der gesamten Population im westeuropäischen Raum legen hier einen Zwischenstopp ein.
Vor allem jedoch sind es die rosa gefiederten Flamingos, die die Landschaft prägen. Beim Anblick dieser Vögel, die im Sommer zu Hunderten die Sümpfe um Alcochete nahe der portugiesischen Hauptstadt bevölkern, fühlen wir uns immer wieder in sehr viel südlichere Gefilde versetzt.
Das Tejo-Naturschutzgebiet erstreckt sich bis zum Marschland von Vila Franca de Xira, auf dem die Stiere und die Pferde für den portugiesischen Stierkampf gezüchtet werden. Andere traditionelle Berufsstände, die heute im Aussterben begriffen sind, haben ihre Spuren hinterlassen: die Salinen von Samouco und die Gezeitenmühlen in Seixal, die gegenwärtig zu Ökomuseen umgebaut werden.
Man kann das Naturschutzgebiet auf den markierten Wegen zu Fuß, per Rad oder mit dem Auto erkunden. Wer das Gelände aus einem anderen Blickwinkel betrachten möchte, hat die Möglichkeit, einen Ausflug mit einem der typischen „Fragatas“ oder „Varinas“ zu unternehmen, jenen Barkschiffen, die früher Personen und Waren über den Fluss transportierten.